Ostern nachhaltig feiern

Ostern ist wohl eines der aller-schönsten Feste im Jahr. Der Frühling zieht ein, und alles steht auf Neuanfang. Man kann oft bereits herrlich im Garten feiern oder die Feiertage für Ausflüge in der Sonne nutzen. Ostereiersuchen macht den Kids viel mehr Spaß, als dem Nikolaus ein Gedicht aufzusagen. Ostern ist das Fest der Auferstehung – wie passend, dass die Natur sich gerade jetzt so richtig ins Zeug legt und die Welt um uns herum förmlich aufblüht.

Ostern ist das perfekte Fest, um uns wieder mehr mit der Natur um uns herum zu verbinden. Daher ist es fast schon absurd, dass die wichtigsten „Accessoires“ für unser Osterfest meist ganz und gar nicht im Einklang mit der Natur stehen: Eier und Schokolade.

Dazu kommt jede Menge an unnötiger Verpackung und Konsumartikeln.  An Ostern lohnt es sich ganz besonders, alles etwas reduzierter anzugehen, um leicht in die Sommersaison zu starten und ein echtes Fest der Hoffnung zu feiern.

 

Hinweis: In diesem Artikel finden sich Links auf externe Seiten und es werden Produkte genannt – wie immer nur, um dir interessante Informationen bereitzustellen. Es handelt es sich ausschließlich um unaufgeforderte und unbezahlte Verlinkungen / Nennungen.

 

Von Eiern und Hühnern

Kein Ostern ohne Eier, keine Eier ohne Hühner.  Eine gute Gelegenheit, unser Verhältnis zu diesen Tieren mal zu überdenken.

Hühner werden oft als dumm beschimpft, sind in Wahrheit aber erstaunlich intelligent. Sie sind in der Lage, Strategien zu entwickeln, Artgenossen auszutricksen, aber zeigen sich auch einfühlsam. Das Leiden, dass diese Tiere durch Menschen erfahren müssen, ist uferlos. Allein in Deutschland gibt es über 40 Millionen Legehennen. In einem Jahr essen die Deutschen um die 970 Millionen Hühner. Die allermeisten dieser Tiere sind „Produkte“ der Massentierhaltung.

Du solltest wissen:

  • „Bodenhaltung“ klingt gut, ist aber in Wahrheit eine Form von Massentierhaltung
  • Sogar Eier aus der noch grausameren Käfighaltung isst du wahrscheinlich öfter als dir lieb ist – als Bestandteil von verarbeiteten Lebensmitteln wie Mayonnaise, Nudeln, Gebäck usw. Denn bei diesen Produkten muss – anders als bei frischen Eiern – die Haltungsform nicht offengelegt werden.
  • Auch wenn das Schreddern von Küken seit 2022 in Deutschland verboten ist, heißt das nicht, dass es nicht weiterhin (im Ausland, von wo dann importiert wird) passiert.

 

Wenn du nicht das Glück hast, selbst Hühner zu halten, kannst du eigentlich nur wie folgt vorgehen, um nicht an diesem schrecklichen Tierleid beteiligt zu sein: Vermeide oder reduziere Eier und Hühnchenfleisch so stark wie möglich, und kaufe den Rest in Bioqualität und aus einer vertrauenswürdigen Quelle. An Ostern und an allen anderen Tagen im Jahr.

Viele wollen nicht auf ihr geliebtes Frühstücksei verzichten, und das ist auch gar nicht nötig. Du kannst nämlich bereits ganz viele Eier (im Schnitt mehr als 30 %) einsparen, wenn du sie als Zutat in verarbeiteten Produkten konsequent meidest. Zum Beispiel:

  • Nimm einfach Nudeln aus 100 % Hartweizengrieß statt Eiernudeln.
  • Bei Mayonnaise und anderen Saucen auf Ei-Basis kannst du nach pflanzlichen Alternativen schauen.
  • Wenn es unbedingt verarbeitete Produkte mit Ei sein sollen, halte dich an Bio, so können dir nicht so leicht Eier aus Massentierhaltung untergeschoben werden.

Bei frischen Eiern zeigt dir der Stempel auf dem Ei („0“ für Bio und „1“ für Freilandhaltung), dass das Tier unter anderem mit einem größeren Platzangebot gehalten wurde. Und das schmeckt man in der Regel auch!

Wenn du Deinen Fußabdruck weiter reduzieren willst, spar dir die guten Eier für das Omelett auf und schaue dich beim Kochen und Backen nach Alternativen um – es gibt so viele Möglichkeiten, Eier in Rezepten zu ersetzen, hier eine Übersicht.

Speziell zu Ostern müssen es natürlich gefärbte Eier sein – die konventionellen aus dem Supermarkt oder in der Back-Filiale (Bodenhaltung) kannst du dabei leider vergessen. Lieber Bio Eier selber färben, und wem das zu stressig ist: Seit einigen Jahren gibt es in den meisten Biosupermärkten auch fertig gefärbte zu kaufen.

 

Henne mit Kücken

 

Schokolade zu Ostern

Ja, wirklich blöd, aber hier kommt schon das nächste schwierige Thema. Schokolade ist ebenfalls untrennbar mit Ostern verbunden. Besonders wenn Kinder im Haus sind, ist ein Verzicht auf Schokohase und Osterkörbchen praktisch undenkbar. Leider, leider ist die Liste an möglichen Kontroversen bei Schokolade aber so lang – von Kinderarbeit über Palmöl bis hin zum enormen Wasserverbrauch – dass man das Thema nicht ausklammern sollte. Es ist sehr schwer bis unmöglich, im Supermarkt wirklich „nachhaltige“ Schokolade zu bekommen, die auch noch in Osterhasenform angeboten wird. Deswegen hilft auch hier an erster Stelle, an der Menge zu drehen (was auch Verpackung spart) – und sich für den Rest für Bio und fair gehandelt entscheiden, solche Produkte gibt es mittlerweile sogar bei Drogerieketten wie DM. Und wenn man die Menge einschränkt, kann man sich auch die etwas höheren Preise leisten. Es mag ungewohnt sein. Aber die Kinder verkraften es gut, wenn sie nur einen oder zwei statt der mittlerweile schon fast normalen vier, fünf oder mehr Osterhasen bekommen. Etwas weniger Zucker zu den Feiertagen ist ja prinzipiell auch nicht verkehrt.

 

Deko für das Osterfest

Nachdem jetzt doch ziemlich viel von Reduzieren und Verzicht die Rede war, kann man beim Thema Deko zum Glück entspanntere Wege gehen. Eigentlich sind die vielen Frühlingsblumen ja Dekoration genug, aber wer Spaß daran hat, findet hunderte toller Bastelideen für umweltfreundlichen Osterschmuck. Einige haben wir hier auf unserem Pinterest Board für dich gesammelt.

 

rotes bemaltes Ei

 

Geschenke zu Ostern?

Während es früher völlig normal war, dass der Osterhase „nur“ bunte Eier und Schokolade bringt, kaufen mittlerweile laut einer Umfrage* 42 % der Eltern in Deutschland auch „richtige“ Geschenke im Wert von über 40 Euro pro Kind. Es wurde auch abgefragt, warum die Eltern das tun, mit überraschendem Ergebnis: Die wenigsten scheinen es nämlich gerne zu tun beziehungsweise selbst den dringenden Wunsch zu haben, ihren Kindern etwas zu schenken.  39 % gaben als Grund an, dass ihr Kind „Geschenke erwarte“. 27 % fühlten sich unter Druck gesetzt, weil die Kinder von Freunden oder Verwandten Geschenke bekommen und das eigene Kind mithalten soll. 23 % der Eltern hatten Angst, dass ihre Kinder enttäuscht wären, wenn sie „nur“ Schokolade und Ostereier finden würden.

Sind das gute Gründe? Ehrlich gesagt, nein. Als Eltern sollten wir den Kindern ein schönes Familienfest bieten, statt sie in vorauseilendem Gehorsam mit Geschenken zuzuschütten. Wenn sich das Schenken zu Ostern in eurer Familie allerdings bereits etabliert hat, ist es möglicherweise schwierig, es den Kindern wieder auszureden. In dem Fall würden wir empfehlen, das zu kaufen was das Kind sich wirklich wünscht oder braucht. Statt auf die oft empfohlenen, vermeintlich pädagogisch wertvollen „Kleinigkeiten“ wie Osterbrettspiele, Bastelsets etc. auszuweichen. Denn davon haben die meisten Kinder doch schon mehr als genug.

Wie so oft beim Thema Feiern zeigt es sich auch beim Osterfest: Traditionen sind wunderschön und wichtig, aber es haben sich viele Konsumelemente eingeschlichen, die kaum hinterfragt werden, die aber eigentlich gar nicht nötig sind. Denn an was erinnern wir uns auch nach 30 Jahren noch am besten? Nicht daran, ob es Lammcarré oder Nudeln mit Tomatensoße gab, auch nicht ob nur 10 oder 30 Schokoeier oder sogar eine Playstation im Nest lagen. Sondern an das gemeinsame Suchen und Finden der kleinen Schätze im neuen, frischen Gras.

Frohe, leichte und entspannte Ostern vom Zukunft Schenken Team! ❤️

 

* Quelle: familienwelt.de / vouchercloud