Einmalanlage größere Geldsumme Symbolbild

Größere Summe investieren: So geht’s

Du hast geerbt, im Lotto gewonnen, oder sonst wie plötzlich eine größere Summe Geld, die du nun anlegen willst? So gehst du vor:

 

Analysiere deine Ziele und Situation

Wie bei jeder Geldanlage musst du dir zuerst darüber im Klaren sein, welche Ziele du erreichen willst, wie lange das Geld angelegt werden soll und wie viel Risiko du bereit bist, einzugehen, um gute Renditen zu bekommen. Hier haben wir darüber geschrieben. 

 

Werde etwaige Schulden los

Falls du Konsumschulden hast, nutze das Geld, um sie loszuwerden. Die Zinsen die du dafür zahlst sind in den meisten Fällen viel höher, als das Plus was du realistischerweise bekommst, wenn du das Geld investierst.

Auch Sondertilgungen bei einem Immobilienkredit könnten sich lohnen.

 

Prüfe deine Risikotragfähigkeit auch zukunftsgerichtet

Risikotragfähigkeit meint „Wie viel Verlust kann ich mir leisten“? Wenn du unerwartet eine größere Geldsumme bekommst, kannst du damit vielleicht etwas risikoreicher investieren, weil die Summe nicht für den Lebensunterhalt vorgesehen war und quasi als Bonus dazukommt. Das Geld kannst du dann als „Spielgeld“ betrachten, das im schlimmsten Fall auch verloren werden darf, ohne dass es zu sehr weh tut. Aber denke dabei auch an die Zukunft. Welche extra Ausgaben stehen vielleicht mittelfristig an? Oder welche Änderungen in eurer Familie? Solltest du vielleicht zuerst den Notgroschen oder eine Rücklage für Sonderausgaben aufstocken, bevor du ans Investieren denkst?

 

Suche dir die passende Hilfe oder Informationen

Beim Anlegen von großen Summen gelten eigentlich die selben Prinzipien wie beim Anlegen von kleinen Summen, es spricht also nichts dagegen, wenn du dich selber schlau liest und das Geld in einfache, transparente Produkte steckst (siehe unten). Aber falls du dich wohler damit fühlst, kannst du dich auch an einen Anlageberater wenden.

In diesem Fall könnte es sich lohnen, einen unabhängigen Honorarberater aufzusuchen, statt zu deiner Bank oder Sparkasse zu gehen. Ein unabhängiger Honorarberater lässt sich nämlich meistens pro Stunde bezahlen. Der Bankberater dagegen arbeitet provisionsbasiert – das heißt die Bank verdient an Provisionen der Produktanbieter. Die werden prozentual auf die Anlagesumme berechnet. Bei kleinen Anlagesummen kommst du damit unter Umständen günstiger weg, als mit dem relativ teuren Stundensatz eines Honorarberaters, aber bei großen Summen kann sich das schnell umkehren. Außerdem ist der Honorarberater nicht an das Angebot der Bank / Sparkasse gebunden und kann dich unabhängiger beraten.

 

Suche dir passende, einfache Anlageprodukte aus

Einfache Anlageprodukte wie breit gestreute Fonds und ETFs eignen sich für ganz kleine und für größere Summen gleichermaßen.

Sei auch bei großen Summen besonders vorsichtig mit sogenannten Steuersparmodellen,  verschachtelten Produkten, geschlossenen Fonds und so weiter. Gerade „vermögenden“ Menschen wird versucht, alles Mögliche anzudrehen, was sich auf den zweiten Blick als zu risikoreich, unnötig kompliziert und teuer oder sinnlos entpuppt.

 

Streue das Risiko

Wie immer bei der Geldanlage gilt: Risikostreuung ist Pflicht! Verteile die Summe auf verschiedene Produkte, gegebenenfalls auch auf verschiedene Anlageklassen auf. Vermeide Klumpenrisiken.

 

Teile die Geldsumme auf und lege zeitversetzt an

Wenn du Produkte kaufst die im Wert schwanken (zum Beispiel Aktienfonds), spielt auch der Einstiegszeitpunkt eine Rolle. Wann die Kurse für dich aber besonders günstig stehen werden, das kannst du nur raten, nicht wissen.

Deswegen solltest du dich nicht mit Kursprognosen aufhalten, sondern eine größere Summe teilen und in mehreren Häppchen anlegen. Zum Beispiel in 6 monatlichen oder 4 vierteljährlichen Sparraten. Die Raten können beliebig klein sein, so lange du prozentuale Kaufgebühren zahlst (bei manchen Banken gibt es dagegen eine fixe Ordergebühr, da werden Mini-Käufe schnell mal unnötig teuer).

Vergiss außerdem nicht, das restliche Geld schwankungsarm aber verzinst zu parken, bis es investiert wird.  Zum Beispiel auf ein gutes Tagesgeldkonto oder in einen Geldmarkt-ETF.

 

Schieb es nicht auf

Eine große Summe anzulegen mag sich ungewohnt oder sogar beängstigend anfühlen, aber schieb es nicht vor dir her. Denn in der Zeit, wo das Geld ungenutzt auf deinem Girokonto liegt, bringt es dir keinen Ertrag, und du läufst Gefahr, es für sinnlosen Konsum auszugeben.

 

🌿 Wenn dir Nachhaltigkeit bei der Geldanlage wichtig ist, gibt es noch mehr zu beachten. Lies hier weiter zu grüner Geldanlage.