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Einschulung: günstig und nachhaltig

Um die 800.000 Kinder werden jedes Jahr in Deutschland eingeschult. Ist dein Kind dieses Jahr auch dabei? Dann findest du hier viele Tipps, wie du das ganze günstig(er) und gleichzeitig nachhaltig gestalten kannst.

 

So teuer ist der Schulanfang

Schulanfang und Nachhaltigkeit sind nicht unbedingt beste Freunde, denn vor dem Schulstart wird vor allem erst mal eines: viel gekauft.  Der Schulanfang ist für den Handel ein sehr wichtiger Termin im Jahr, und die Umsätze sollen um jeden Preis angekurbelt werden. Deswegen werden Eltern schon Jahre davor mit Tipps für den ergonomischsten Schulranzen, Listen von angeblich unverzichtbaren Accessoires und „Must Haves“ für einen unvergesslichen Tag bombardiert.

Laut einer Zusammenstellung des Sparkassenverbands geben Eltern im Durchschnitt unglaubliche 970 Euro für die Einschulung aus. Berücksichtigt wurden die Kosten für Ausstattung, Schultüte, ein eventuelles neues „Outfit“ sowie einen Schreibtisch – nicht aber für die Einschulungsfeier. Findet diese im großen Kreis bzw. in einem Restaurant statt, kommen locker weitere 200 Euro aufwärts dazu.

In einschlägigen Elternforen wird die Mindestgröße einer Schultüte heiß diskutiert und ob es denn okay sei, einen gebrauchten Ranzen zu kaufen (Spoiler: Es ist natürlich okay). Da fallen gerne Sätze wie „Das ist mir mein Kind schon wert“, oder „Ich spare doch nicht an meinem Kind“. Schade, dass so ein Druck auf die Eltern ausgeübt wird! Falls du eine betroffene Mama oder Papa bist: Lass dich bitte nicht stressen. Wie viel du für den Schulstart ausgeben kannst und willst hat wirklich gar nichts damit zu tun, wie sehr du dein Kind wertschätzt.

Jede vierte Familie erlebt laut einer Umfrage von YouGov /Kleinanzeigen den Schulstart als finanzielle Belastung – kein Wunder, hat sich doch praktisch alles in den letztes Monaten verteuert. Und auch wenn Geld für dich kein Thema ist, möchtest du doch wahrscheinlich an diesem wichtigen Tag den Planeten – immerhin das Zuhause deines Kindes für viele kommende Jahre – nicht unnötig belasten.

Wie praktisch, dass echt nachhaltig meistens auch echt preiswert bedeutet! Denn echte Nachhaltigkeit lebt vom Reduzieren, Weglassen und aufs Wesentliche konzentrieren. Das kannst du in ganz vielen unterschiedlichen Bereichen machen.

 

Die Ausstattung zum Schulstart: so bleibt es bezahlbar

Spartipps für den Schulranzen

Die Schultasche ist wohl die wichtigste Anschaffung, und gleichzeitig oft auch eine der teuersten. Um die 150 – 200 Euro und mehr sind bei den Markenherstellern die Norm. Oft gibt es unnötigerweise auch ganze Sets mit passenden Turnbeuteln, Täschchen, Brotdosen etc. die gar nicht benötigt werden und den Preis unnötig in die Höhe treiben. Es spricht überhaupt nichts dagegen, bereits vorhandene Beutel, Trinkflaschen, Dosen etc. aus dem Kindergarten weiter zu nutzen, wenn sie noch passen. Dann kannst du auch flexibler auf Wünsche eingehen, wenn sich das Kind in der dritten Klasse plötzlich aus der Dino- oder Einhorn-Phase verabschiedet und was Neues möchte.

Den Schulranzen selbst kannst du selbstverständlich 2nd Hand kaufen, wenn du möchtest. Es wird dein Kind sicher nicht traumatisieren, und spätestens nach drei Monaten sehen die neuen Ranzen seiner Klassenkameraden auch gebraucht aus. Wenn du etwas Vorlauf einplanst, habt ihr genug Zeit zu schauen und dein Kind bekommt garantiert einen Ranzen, der ihm gefällt. Denn natürlich sollte es hier Mitspracherecht bekommen! Selbstverständlich sollte der Schulranzen auch vorher Probe getragen werden und gut passen. Eine zwingende Beratung im Fachgeschäft ist aber für die meisten Kinder nicht unbedingt erforderlich. Auch hängt es von der individuellen Situation ab. Viele Kinder werden mittlerweile im Auto zur Schule gefahren oder laufen wenige Meter, tragen den Schulranzen also ohnehin kaum. Wichtig in diesem Zusammenhang ist eher, dass du später den Ranzen regelmäßig mit deinem Kind entrümpelst, damit er schön leicht bleibt 😉

Wenn du dich für einen neuen Ranzen entscheidest, sollte er die ganze Grundschulzeit halten. Dafür sollte auf zu kindliche Muster und Farben möglichst verzichtet werden. Gerade bei sogenannten „Mädchen-Motiven“ ist Vorsicht geboten! Die wenigsten 10-Jährigen gehen freiwillig mit Prinzessin Lillifee auf die Straße. Trotzdem kann dein Kind seinen Traum-Ranzen mit dem Lieblings-Superhelden oder dem Lieblingstier bekommen. Nimm einfach eine neutralere Farbe und schmücke die Schultasche dafür mit Anhängern, Sticker oder Aufnähern. Bei Bedarf lässt er sich dann einfach umgestalten.

 

Umweltfreundliche Stifte, Hefte und Co.

Die meisten Schulen haben sehr genaue Listen des gewünschten Materials, besorge also lieber nichts vorab, um Doppelkäufe zu vermeiden. In vielen neu gekauften Federmäppchen finden sich leider jede Menge billige Plastik-Filzstifte, bunte Radiergummis und so weiter, die die Lehrer sowieso nicht gerne sehen. Brauchen tut dein Kind diese Sachen nicht.

Bei Blöcken und Heften ist es gut, Produkte mit dem Blauen Engel auszuwählen, die zu 100 % aus Altpapier bestehen.

Ausrüstung wie Trinkflasche, Brotdose, Turnbeutel etc. sind oft schon – zumindest in Teilen – vorhanden und müssen nicht zwangsweise ersetzt werden.

Als Kostenfaktor nicht zu vernachlässigen sind, neben der Sportkleidung, besonders die Turnschuhe, denn gefühlt brauchen die Kleinen alle paar Monate schon die nächste Größe. Hier liegt aber auch deine Chance, denn so findest du auf Portalen wie Kleinanzeigen nicht selten fast neue Hallenschuhe, die nur ein paar Mal genutzt wurden, für kleines Geld.

 

Der Schulweg

Schulweg und nachhaltig? Ja, tatsächlich steckt hier eines der größten Potenziale – übrigens auch was die Kosten betrifft. Immer mehr Kinder werden von den Eltern per Auto zur Schule gefahren. Mal abgesehen von den vielen Gründen, die Psychologen anführen, ist es natürlich viel umweltschonender und meist auch kostensparend, wenn dein Kind zu Fuß oder per Rad zur Schule kommt.

 

Kinder auf dem Weg zur Schule

 

Nachhaltige Schultüte

Auch für die Schultüte kann man heutzutage richtig viel Geld hinblättern. Kein Scherz: In verschiedenen Etsy-Shops werden aktuell Schultüten „ab 139 Euro“ angeboten – ohne Inhalt (*schluck*). Es geht natürlich viel günstiger und auch nachhaltiger, dann nämlich wenn die Schultüte einfach wir früher selbst gebastelt oder ein Rohling gekauft und verziert wird. Gerne zusammen mit dem Kind, das garantiert stolz auf seine Schultüte sein wird.

Auch beim Befüllen kannst du dir den Wettkampf mit anderen Eltern sparen und entweder benötigte Dinge (zum Beispiel Wasserfarben, Stifte) oder nette, hochwertige Kleinigkeiten einpacken. Das Wichtigste für die allermeisten Kinder sind sowieso die Süßigkeiten. Hier hast du natürlich auch eine Stellschraube für mehr Nachhaltigkeit, wenn du auf fairen Anbau achtest und / oder bio sowie pflanzliche Produkte kaufst. Du musst auch nicht die Tüte randvoll packen. Lieber weniger, dafür aber in guter Qualität.

Hochwertige kleine Geschenke, die gut in die Tüte passen, sind zum Beispiel:

  • Reflektoren (Armbänder oder Aufkleber für den Ranzen)
  • eine Taschenlampe / Stirnlampe
  • Kreide
  • erste Armbanduhr
  • erster Geldbeutel
  • neues Freundebuch
  • Kartenspiel, zum Beispiel Tierquartett
  • Schöne Spangen und Haargummis

Laut einer Umfrage packen 37 % der Eltern noch ein neues Kuscheltier dazu. Muss nicht sein, denn in dem Alter haben Kinder meist schon eine viel zu große Horde angesammelt. Wie wäre es, wenn du dein Kind stattdessen mit einer Mini-Schultüte für sein altes Lieblingskuscheltier überraschst?

Und zum Füllen der Spitze eignen sich zum Beispiel:

  • Popcorn
  • Gummibärchen / Mäusespeck
  • Kleine Holzperlen, wenn dein Kind gerne damit bastelt

 

Sinnvolle Geschenke zum Schulanfang

Das eine ist die Schultüte zum Auspacken – heutzutage bekommen aber nicht wenige Kinder auch noch „große Geschenke“ zum Schulanfang, Auch die Großeltern und Paten wollen vielfach etwas schenken. Ein Muss ist das nicht! Wenn es aber Geschenke sein sollen, dann versuche, das Ganze in eine sinnvolle Richtung zu lenken.

Wenn du noch keinen Sparplan für dein Kind abgeschlossen hast, dann ist jetzt ein guter Zeitpunkt. Noch sind es ausreichend Jahre bis zur Volljährigkeit, um zum Beispiel mit Aktien oder Aktienfonds einen schönen Grundstock für die Vermögensbildung zu schaffen. Diese Anlageformen schwanken nämlich recht stark im Wert und bieten dafür aber auch gute Gewinnchancen – der Anlagezeitraum muss allerdings ausreichend lang sein ( am besten mindestens 10 Jahre).

Mit Zukunft Schenken können auch  verschiedene Personen, zum Beispiel Oma, Opa, Tante und Onkel, deinem Kind direkt einen Fondsanteil schenken. Das besondere ist, dass wir sehr nachhaltige Fonds ausgesucht haben. So kann die Familie wirklich in die Zukunft des Kindes investieren – statt sinnlosen Krimskrams zu kaufen.

Ansonsten bieten sich wie immer Zeitgeschenke an. Bedenke aber, dass dein Kind in den ersten Schulwochen durch die Umstellung und die vielen neuen Eindrücke sehr gefordert sein wird, und nicht zu viele Extra-Unternehmungen auf dem Plan stehen sollten.

Oder alle legen für ein großes und wirklich benötigtes Geschenk zusammen, den Schulranzen zum Beispiel oder ein größeres Fahrrad.

 

Wie viel Geld schenkt man zur Einschulung?

Wie gesagt, ein Muss sind Geschenke zur Einschulung keinesfalls, wenn du aber möchtest, sind Geldgeschenke die bessere Wahl, als noch mehr Spielzeug und Gimmicks anzuschaffen. Sie sollten zweckgebunden sein – also entweder den Eltern für eine konkrete Anschaffung gegeben, oder noch besser für die Kinder investiert werden.

Unbedingt vermeiden sollten Mütter und Väter Vergleiche – zum Beispiel welche Oma oder Opa am meisten schenkt! Die finanzielle Situation, aber auch die individuellen Werte und Vorstellungen jedes Einzelnen entscheiden, was ein jeweils angemessener Betrag ist.

Zur groben Orientierung hier ein paar übliche Durchschnittswerte aus Nutzerbefragungen:

  • Großeltern (wenn als Paar, dann zusammen): 50 – 100 Euro
  • Patentante oder-onkel: 50 Euro
  • Tanten, Onkel, Rest der Familie: 10 – 30 Euro
  • Freunde der Eltern, Bekannte: maximal 10 Euro

 

Nachhaltiges Pausenbrot

Hier kannst du natürlich alle Tipps für eine klimafreundliche Ernährung einbauen, aber vor allem geht es darum, deinem Sohn oder deiner Tochter die richtige Menge mitzugeben. Denn es werden wirklich viele Pausenbrote weggeschmissen, entweder schon heimlich auf dem Schulhof oder nachdem sie tagelang in der Brotbox vergessen wurden. Manchen Kindern ist ein großes Frühstück daheim und ein zweites in der Schule schlicht zu viel. Schau einfach, dass du nicht zu viel mitgibst, und etwas was tatsächlich schmeckt und gegessen wird.

 

Kinderzimmer für das Schulkind

Das Kinderzimmer muss zum Schulübergang nicht komplett umgekrempelt werden, aber bei vielen Kindern hält nun oft der erste Schreibtisch Einzug. Und bei nicht wenigen davon verschwindet der Schreibtisch sehr schnell unter Bergen von Spielzeug und wird eher als Ablage genutzt, denn als Lernort. Hier kommt es wieder auf die individuelle Situation an. An manchen Grundschulen gibt es zum Beispiel gar keine Hausaufgaben mehr sondern extra Lernzeiten, andere Kinder erledigen die Hausaufgaben in der Nachmittagsbetreuung und weitere bestehen auch beim tollsten Schreibtisch noch lange darauf, ihre Hausaufgaben und Basteleien am Küchentisch zu erledigen. Je nachdem, was schon vorhanden ist, würden wir daher empfehlen, dich in Ruhe an das Thema heranzutasten und vielleicht nicht sofort den neuen Schreibtisch für 300 Euro zu kaufen. Das kannst du immer noch später machen. Auch bei Schreibtischen gibt es außerdem gute Angebote auf den Kleinanzeigen-Portalen.

 

Waren Tipps für dich dabei? Wir hoffen, wir konnten zeigen, wie viele Sparpotenziale es gibt und wie du auch diesen großen Tag deines Kindes ganz selbstverständlich nachhaltig gestalten kannst. Denn sein Erfolg in der Schule hängt nicht von teuren Markenklamotten, dem super Schulranzen für 200 Euro oder der Größe seine Schultüte ab. Genießt den Tag in vollen Zügen!

Dein Zukunft Schenken Team