Kindergeld investieren – Basics & Beispiele
In diesem Blogbeitrag fassen wir wichtige Punkte zusammen, die du beachten solltest, wenn du Kindergeld investieren möchtest. Außerdem zeigen wir dir drei praktische Beispiele von Eltern, die bereits erfolgreich in die Zukunft ihrer Kinder investieren.
Inhaltsverzeichnis
Kindergeld: Wie viel und für wen?
Zunächst hier noch einmal die Basics zum Kindergeld (Stand 2024):
🪙 Steht Eltern in Deutschland zu, soll Familien entlasten
🪙 250 Euro pro Monat für jedes Kind; ab 1. Januar 2025 wird das Kindergeld sogar um 5 Euro monatlich erhöht
🪙 bis mindestens zum 18. Geburtstag
🪙 maximal bis zum 25. Lebensjahr bei Ausbildung oder Studium
Mit dem Kindergeld werden Familien dabei unterstützt, die Lebenshaltungskosten ihrer Kinder zu stemmen. Im Durchschnitt deckt es ungefähr ein Drittel der Kosten, die Eltern pro Monat für ihren Nachwuchs aufbringen. Dennoch entscheiden sich viele Eltern dafür, das Kindergeld, oder zumindest einen Teil davon, gezielt zu investieren, um ihren Kindern später einen guten Start ins Erwachsenenleben zu ermöglichen.
Kindergeld investieren: So viele Vorteile!
Ganz klar, bei manchen Familien ist das Budget auf Kante genäht, und das Kindergeld wird dringend benötigt, um die laufenden Kosten zu decken. Wenn etwas finanzieller Spielraum besteht, eignet sich das Kindergeld aber geradezu ideal, um es zu investieren. Und das Beste: Das gilt auch, wenn du nur einen kleinen Teil davon regelmäßig anlegen kannst. Tatsächlich kannst du schon mit 50, 25 oder sogar nur 10 Euro im Monat etwas rausholen. Denn die Grundlagen erfolgreichen Investierens sind immer gleich und haben weniger mit großen Beträgen zu tun. Sondern vielmehr mit:
☑️ Langfristigkeit
☑️ Kontinuität & Disziplin
☑️ Wissen & finanzieller Bildung.
Und all das schaffst du, wenn du frühzeitig und regelmäßig einen Teil des Kindergelds anlegst:
Langfristiger Vermögensaufbau für Kinder
Im Idealfall startest du bereits ab der Geburt und hast dann einen Zeitraum von mindestens 18 Jahren, in dem du Kindergeld bekommst und investieren kannst. Ideal, um den Zinseszinseffekt zu nutzen und auch über renditeträchtige Anlageprodukte (z. B. mit Aktien) nachzudenken.
Regelmäßigkeit & Automatisierung
Alles, was du zur Gewohnheit machst, entlastet dich auf lange Sicht, weil du nicht ständig von neuem überlegen musst, wie viel du wie investieren sollst. Zum monatlichen Eingang des Kindergelds passt wunderbar ein monatlicher Sparplan, der automatisch ausgeführt wird. Keine Sorge, du kannst solche Sparpläne jederzeit stoppen oder anpassen, falls sich etwas in deiner Planung ändert.
Eine Automatisierung des Sparplans über dein Konto hilft dir, die Disziplin zu bewahren. Du legst kontinuierlich Geld für die Zukunft deines Kindes an, ohne dass du aktiv daran denken musst.
Wenn du in Finanzprodukte investierst, die im Wert schwanken, wie zum Beispiel Aktienfonds oder -ETFs, nutzt du mit monatlichen Sparplänen außerdem den Cost-Average-Effekt: Du gibst eine feste Summe pro Monat vor und die Bank kauft dir dafür bei niedrigen Kursen mehr Anteile und bei hohen Kursen weniger. Das verringert dein Risiko, bei zu teuren Kursen einzusteigen.
Aufbau von finanzieller Kompetenz
Eine gute Bildung in Finanzdingen ist der Erfolgsfaktor schlechthin für dein Kind. Egal, für welchen Beruf und Lebensweg es sich später entscheiden wird. Und gelernt wird am besten durch praktisches Tun. Zeige deinem Kind frühzeitig, wie du einen Teil des Kindergelds investierst statt verkonsumierst; wie du dabei vorgehst und welche Vorteile es später davon hat. So legst du den besten Grundstein für seine finanzielle Kompetenz und Sicherheit.
Kindergeld investieren: Das musst du beachten
Was sollten Eltern berücksichtigen, wenn sie das Kindergeld investieren möchten? Hier kommen einige wichtige Erfolgsfaktoren:
Inflationsausgleich
Die gewählte Geldanlage muss mindestens so viel Rendite abwerfen, dass sie langfristig – nach Kosten und ggf. Steuern – die Inflation ausgleicht. Sonst hat dein Kind am Ende effektiv weniger, als was du gespart hast.
Kontinuität
Wie beim Sport gilt auch bei der Geldanlage: Besser regelmäßig ein bisschen, als einmal ganz viel und dann nie wieder. Dazu kannst du ganz einfach automatisierte Abbuchungen in einen Sparplan nutzen (siehe oben).
So lang wie möglich investieren – idealerweise auch nach dem 18. Geburtstag:
Wie bereits gesagt, spielt der Investitionszeitraum eine entscheidende Rolle. Je länger, desto besser. Aber lass dich nicht entmutigen, falls du die Geldanlage für dein Kind bisher vor dir hergeschoben hast. Auch wenn du erst im Teenageralter startest, ist noch viel möglich.
Am allerbesten ist es übrigens, wenn dein Kind das von dir investierte Geld auch lange nach dem 18. Geburtstag noch liegen lässt bzw. die Sparpläne sogar noch weiterführt. Dann ist es sogar realistisch, dass bis zum Rentenalter Millionenbeträge zusammenkommen. So diszipliniert wird dein Kind aber nur sein, wenn ihm der Nutzen klar ist. Was uns zum nächsten Punkt bringt:
Das Kind einbeziehen:
Egal wie und wie viel du für dein Kind anlegst, mach es nicht im stillen Kämmerlein – sondern rede in der Familie darüber. Je früher du dein Kind einbeziehst, desto besser wird es ein Verständnis für den Umgang mit Geld entwickeln und lernen, wie es Verantwortung übernimmt. Und desto höher sind die Chancen, dass es später verantwortungsvoll und smart mit Geld umgeht.
Risikostreuung
Ganz wichtig ist, dass die Geldanlage zu den Zielen passt, die du für dein Kind erreichen willst – und dass das Risiko angemessen verteilt ist.
Beim langfristigen Investieren für Kinder wählen viele Eltern etwas risikoreichere Produkte, die eine gute Rendite versprechen. Schließlich sind die Kinder normalerweise nicht darauf angewiesen, in wenigen Jahren an das Geld zu kommen. Schwankungen können über die Jahre gut ausgesessen werden. Das heißt aber nicht, dass du das Kindergeld in Hochrisikoinvestments stecken solltest, wo du alles auf eine Karte setzt oder in dubiose Geschäftsmodelle investierst.
Mit einfachen, transparenten Anlageprodukten und einer guten Streuung über möglichst viele Branchen, Länder und gegebenenfalls über verschiedene Anlageklassen, bist du gut aufgestellt.
Vertrauenswürdige Anbieter
Eltern sollten auf seriöse Anbieter achten, um sicherzustellen, dass das Geld in guten Händen ist. Wenn du nach einfachen Finanzprodukten wie ETFs, Fonds oder Tagesgeldern suchst, wirst du normalerweise bei regulierten Anbietern landen, die von der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) beaufsichtigt werden. Wir von Zukunft Schenken kooperieren dafür zum Beispiel mit einem zugelassenen Wertpapierinstitut (der Innovative Investment Solutions GmbH) sowie einer Bank (FNZ Bank), um unseren Lesern und Leserinnen auch nachhaltige Fonds anbieten zu dürfen.
Falls du dir bei einem Anbieter nicht sicher bist, ob er die notwendige Erlaubnis der BaFin besitzt, kannst du das auf der Website der BaFin überprüfen – es gibt dort eine offizielle Datenbank der zugelassenen Kredit- und Wertpapierinstitute. Und Finanzanlagenvermittler, die nicht von der BaFin sondern der IHK beaufsichtigt werden, kannst du hier nachprüfen.
Nachhaltigkeit berücksichtigen
Immer mehr Eltern achten darauf, dass das Geld nicht nur Rendite bringt, sondern auch nachhaltig investiert wird. Hier ist es jedoch wichtig, nicht auf „hellgrüne“ Produkte reinzufallen, die im schlimmsten Fall mehr kosten, aber keinerlei nachhaltige Wirkung bringen. Denn nur „für das gute Gewissen“ zu investieren, erfüllt nicht den Zweck.
Das Ziel sollte sein, so zu investieren, dass wir der Welt, die wir uns für unsere Kinder wünschen, ein Stück näher kommen. Das ist nicht ganz einfach in einer Welt, wo Rendite noch sehr oft auf Kosten der Natur und der Menschen gemacht wird. Aber lass dich nicht entmutigen, denn es gibt ernsthaft nachhaltige Produkte. Unter anderem in unserem Blog kannst du dich darüber unabhängig informieren. Und in unserem Onlinekurs für Eltern gibt es ein extra Video nur zu diesem Thema, in dem wir genau zeigen, wo die Hebel für nachhaltiges Investieren liegen und wie du wirklich nachhaltige Produkte erkennst.
Wie Eltern ihr Kindergeld investieren: 3 Praxisbeispiele
Jede Familie ist anders, und so gibt es unterschiedliche Wege, wie Eltern das Kindergeld anlegen können. Einige Familien legen großen Wert auf Sicherheit, während andere bereit sind, etwas mehr Risiko einzugehen, um höhere Renditen zu bekommen. Manche legen das gesamte Kindergeld an, um bereits die notwendigen Rücklagen für Studium, Ausbildung oder sogar die erste Wohnung oder ein eigenes Unternehmen anzusparen. Andere starten mit einem Minibetrag, und bauen das Ganze langsam aus.
Jeder Ansatz ist richtig, so lange er zu euren Zielen, Möglichkeiten und eurer persönlichen Situation passt. Hier sind drei Beispiele von Eltern, die verschiedene Ansätze gewählt haben:
Beispiel 1: Meryam – ETF-Sparplan seit Geburt
Meryam hatte sich schon sehr früh mit ihren eigenen Finanzen beschäftigt und eigene Sparpläne aufgesetzt. So war für sie schon in der Schwangerschaft klar, dass sie auch für ihr Kind investieren will. Nur ein paar Wochen nach Geburt war das Kinderdepot eröffnet 🙂
📍 Seitdem spart sie 75 Euro pro Monat in einen ETF-Sparplan für ihren Sohn.
📍 Nachhaltige Geldanlagen hätten sie interessiert, aber erschienen ihr damals zu kompliziert und sie wollte so schnell wir möglich starten. Deswegen hat sie nun einen „normalen“ Welt-ETF im Depot.
📍 Seit letztem Weihnachten hat sie begonnen, mit Geldgeschenken nachhaltige Fonds dazu zu kaufen. So will sie das Depot „Stück für Stück grüner“ machen.
Beispiel 2: Stella – Aufteilung zwischen Tagesgeldkonto und Aktienfonds
Stella ist alleinerziehend und Freiberuflerin. Im Moment läuft es finanziell sehr gut bei ihr, und sie wollte gerne etwas für ihre zwei Kinder anlegen. Sie konnte sich aber lange nicht zu einer Entscheidung überwinden, weil sie unbedingt flexibel bleiben wollte – falls es in Zukunft nicht mehr so gut läuft. Leider lag so immer mehr vom Kindergeld ungenutzt auf dem Girokonto und brachte keine Zinsen.
Sie hat nun diese Lösung für sich gefunden:
📍 Das Kindergeld fließt auf ein neues Tagesgeldkonto, das wenigstens etwas Zinsen bringt
📍 Von diesem Konto bezahlt Stella Sonderwünsche der Kinder und alles, was nicht ins normale Monatsbudget passt (zum Beispiel Klassenfahrten)
📍 Außerdem soll auf diesem Tagesgeldkonto immer eine Art „Notgroschen“ (1.000 Euro / Kind) liegen, der nicht angetastet wird. Da Stella selbst schon gute Rücklagen hat, wäre das nicht zwingend notwendig, aber sie findet den Gedanken einfach beruhigend und fühlt sich so wohler
📍 Alle drei Monate guckt Stella aufs Konto und schaut nach, was übrig ist. Den Überschuss investiert sie dann in Aktienfonds (je 50 % , jedes Kind hat ein eigenes Depot)
Beispiel 3: Eliah und Maya – Vom Ende her gedacht
Eliah und Maya haben es etwas anders gemacht – sie haben ein Sparziel festgelegt, das sie erreichen wollen, wenn ihr Sohn erwachsen ist.
Der Hintergrund: Die Familie hat ein moderates Einkommen und weiß, dass für die Ausbildung ihres Kindes BaFög interessant sein könnte. Dafür gibt es festgelegte Freibeträge – bis zu 15.000 Euro kann das Kind (aktueller Stand, Okt. ’24) an eigenem Vermögen haben, um Anspruch auf die volle Förderung zu haben.
Deswegen haben Eliah und Maya sich diesen Plan gemacht:
📍50 Euro pro Monat in ein gut gemischtes Depot
📍 plus 30 Euro pro Monat von der Oma
📍 plus Geldgeschenke zu Weihnachten, Geburtstag usw., die auch investiert werden
Die Erträge sind bei Fonds nicht garantiert und Eliah und Maya werden sicher nicht punktgenau bei 15.000 Euro am 18. Geburtstag landen, aber sie haben ihr Ziel im Blick und können die Anlage flexibel anpassen.
Kindergeld anlegen: Mit einem passenden Plan
Wie du aus den Beispielen oben siehst, gibt es ganz unterschiedliche Wege, die Familien gehen können, um Kindergeld sinnvoll zu investieren. Wichtig ist, dass du dir überlegst, was du erreichen willst und was zu deiner persönlichen Situation passt. Am besten machst du dir einen genauen Plan dazu.
Wichtig ist aber auch, dass du es nicht ewig vor dir herschiebst. Es wäre schade, Geld ungenutzt dahindümpeln zu lassen, das für die Zukunft deines Kindes arbeiten kann.
Wenn du Hilfe dabei brauchst, dein Ziel festzulegen, passende Anlagen und Anbieter zu finden und alles ins Rollen zu bringen, schau dir unseren Onlinekurs Zukunftsplan an: