Die Auswahl an als „grün“ oder „nachhaltig“ etikettierten Finanzprodukten ist mittlerweile riesengroß. Dabei unterscheiden sich die Anbieter zum Teil sehr stark in ihrem Nachhaltigkeitsansatz und Ambitionslevel. Wir suchen laufend nach besonders nachhaltigen Anbietern und Produkten.
Dabei reicht uns „ein bisschen grün“ nicht, sondern wir favorisieren Fonds, die:
- strenge Ausschlusskriterien für besonders schädliche Geschäftsmodelle (u.a. fossile Energien, Massentierhaltung) und Geschäftspraktiken (Verletzung von Menschenrechten, Umweltstandards, Standards der transparenten Unternehmensführung) definieren. Hier kommt es auf die genaue Formulierung, wie auch die konkrete Umsetzung an.
- darauf ausgelegt sind, möglichst viel Wirkung zu erzielen („Handabdruck“). Es gibt verschiedene Arten, Wirkung zu erzeugen, zum Beispiel indem konsequent nur in kerngrüne Geschäftsmodelle investiert wird. Oder auch, indem das Fondsmanagement einen aktiven und engagierten Dialog mit den Unternehmen führt. Wir analysieren aus den verfügbaren Unterlagen, aber auch wo möglich im direkten Dialog mit den Fondsmanagern, wie weit die Bemühungen gehen.
Positiv bewerten wir Anbieter, die:
- selbst Nachhaltigkeitspioniere sind bzw. ihr ganzes Produktportfolio auf Nachhaltigkeit ausrichten. Klassische Anbieter, die stark auf „konventionelle“ Fonds setzen und nur ergänzend „grüne“ Produkte auflegen, gehören hier nicht dazu
- sich nicht (ausschließlich oder überwiegend) auf externe Nachhaltigkeits-Ratings verlassen, sondern eigene Analyse-Teams und gegebenenfalls einen unabhängigen Nachhaltigkeitsbeirat einsetzen
- Transparenz leben, das heißt überdurchschnittlich umfassend und glaubhaft über ihr persönliches Verständnis von Nachhaltigkeit, ihren Anlageprozess und ihr Portfolio berichten.
Derzeit ist die Klimakrise – zu Recht – in aller Munde, und es dreht sich alles um CO2-Ausstoß und -reduktion. Zum Beispiel gibt es immer mehr Investmentprodukte, die sich auf die Fahne geschrieben haben, „1,5 Grad kompatibel“ bzw. „Paris-aligned“ zu sein. Es werden also Unternehmen gesucht, die dazu beitragen, den Übergang in eine „kohlenstoffarme Zukunft“ zu ermöglichen. Der Ansatz ist nachvollziehbar, reicht jedoch unseres Erachtens nicht aus. Die Biodiversitätskrise – etwa 1 Million Arten sind derzeit vom Aussterben bedroht – betrifft uns ebenso akut wie ausufernde soziale und politische Missstände, die die Gesellschaft destabilisieren. Um unsere Zukunft wirklich nachhaltig zu sichern, benötigen wir naturpositive, regenerative und humane Geschäftsmodelle.
Deswegen bevorzugen wir Anbieter, die vor der Komplexität nicht zurückschrecken und einen vielschichtigen, ehrgeizigen Nachhaltigkeitsansatz verfolgen, den sie auch stetig weiterentwickeln.
Bei unserer Auswahl haben wir kein einheitliches Raster angelegt. Die unterschiedlichen Aspekte, die einen bestimmten Fonds nach unserer Auffassung nachhaltig machen, fassen wir im jeweiligen Fondsporträt zusammen.