Sinnvolle Geschenke für Enkelkinder
Inhaltsverzeichnis
Der Wunschzettel
Eine einfache Möglichkeit ist natürlich, das Kind einfach zu fragen, was es sich wünscht. Manche Kinder haben einen konkreten Wunschzettel, den sie regelmäßig ergänzen und der wichtige Hinweise geben kann, was gerade angesagt ist. Bei Kindern, die schon viel Spielzeug haben, liest sich die Wunschliste allerdings oft wie ein Warenhauskatalog. „Alles von LEGO“, „Alles von Paw Patrol“ oder die zehnte Barbie – das mag von Kindern gewünscht werden, ob man im Einzelfall jedem dieser Wünsche nachgeben möchte, muss und darf man aber durchaus selbst entscheiden. Ein Wunschzettel sollte mehr als Inspiration dienen, und nicht sklavisch wie eine Einkaufsliste abgearbeitet werden.
Mit den Eltern absprechen
Geschenke sind immer gut gemeint, können aber trotzdem Konfliktpotenzial bergen. Eltern haben genaue Vorstellungen, was die Erziehung ihrer Kinder betrifft, und lehnen vielleicht bestimmte Geschenke – zum Beispiel Videospiele – kategorisch ab. Andere versuchen, sparsamer und minimalistischer zu leben und sehen es nicht gerne, wenn das Kinderzimmer immer voller mit Kuscheltieren, Plastikautos und anderem Krimskrams wird. Wieder andere haben ein knappes Budget und denken, dass ihr Kind von finanzieller Unterstützung in Form von Geld eigentlich viel mehr profitieren würde. Großeltern sollten die Ansichten der Eltern respektieren und wo möglich unterstützen. Auch wenn das Kind einen konkreten Wunsch geäußert hat, ist es sinnvoll, sich kurz mit den Eltern abzusprechen. Vielleicht haben sie ja auch bereits geplant, diesen Wunsch zu erfüllen. Durch aktive Kommunikation lässt sich mit Sicherheit eine gute Lösung finden, mit der alle zufrieden sein können.
Kein Wettkampf und Erwartungsdruck
Genauso wie Großeltern die Erziehung der Eltern respektieren sollten, so müssen aber auch Eltern die Individualität der Großeltern respektieren. Regeln, was und vor allem wie viel und oft Oma und Opa etwas schenken sollten, gibt es nicht. Durch Vergleiche mit anderen Familien kann hier schnell ein unguter Erwartungsdruck entstehen. Keinesfalls sollten sich Großeltern auf eine Art Konkurrenzkampf mit anderen Angehörigen einlassen. Enkelkinder profitieren von einer liebevollen Beziehung zu Oma und Opa, dabei kommt es auf Vertrauen, gemeinsam verbrachte Zeit und schöne Erinnerungen an. Materielle Geschenke können nur das i-Tüpfelchen sein und sollten nie zur Selbstverständlichkeit werden.
Enkeltaugliche Geschenke
Hast du schon mal vom Begriff der „Enkeltauglichkeit“ gehört?
Enkeltauglich: so wirtschaftend oder so gestaltet, dass es die Enkelgeneration nicht belastet (Wikipedia)
Mit anderen Worten: Enkeltauglichkeit bedeutet echte Nachhaltigkeit! Dafür zu sorgen, dass die heutigen Kinder und deren Kinder auch in 20, 50 oder 100 Jahren noch gute Lebensbedingungen auf diesem Planeten vorfinden. Und wer könnte interessierter daran sein, enkeltaugliche Geschenke zu machen, als eine Oma oder ein Opa?
Aber schauen wir uns mal an, was Kindern üblicherweise an Weihnachten, zum Geburtstag oder Schulanfang geschenkt wird:
- Da ist zum einen furchtbar viel Plastik. Plastik wird aus Erdöl hergestellt und verursacht massivste Umweltprobleme
- Markenschuhe und -klamotten stehen oft auf dem Wunschzettel. Die Liste der Kontroversen (von ausbeuterischen Arbeitsbedingungen bis hin zu exorbitantem Wasserverbrauch und Pestizidbelastung) rund um die großen Textilkonzerne und Sportartikelhersteller ist ellenlang
- Süßes und Schokolade dürfen in keiner Schultüte oder Nikolausstiefel fehlen. Schokolade, gerade die konventionell hergestellte, kommt aber mit hohen sozialen und ökologischen Kosten daher
- Selbst Bücher sind nicht so ohne – mehr als 80 % der Bücher werden in Deutschland noch auf Frischfaserpapier gedruckt und verbrauchen außerdem große Mengen an Wasser und Energie.
Enkeltaugliches Schenken setzt daher auf Klasse statt Masse. Auch Selbstgemachtes, Gebrauchtes oder Immaterielles zu schenken, können effektive Wege sein, Geschenke nachhaltiger zu gestalten. Und Großeltern können das ideale Vorbild sein, um ihren Enkeln Nachhaltigkeit im Alltag vorzuleben! Denn sie haben viel praktisches Wissen, wie man Dinge repariert, selbst herstellt oder länger nutzbar macht. Dieses Wissen aktiv an die Enkelkinder weiterzugeben und erlebbar zu machen, das kann ein ganz großes Geschenk sein!
Geschenke für Enkel, die immer passen
Für Großeltern, die Sinnvolles schenken möchten und sowohl bei den Kindern als auch bei den Eltern garantiert ins Schwarze treffen wollen, bieten sich folgende Geschenke an:
Individuelle Geschenke
Wenn man online nach „individuellen Geschenken“ zur Geburt oder anderen Anlässen sucht, bekommt man allerlei mit dem Namen oder Foto des Kindes gravierte, bestickte oder bedruckte Fotoalben, Krabbeldecken, Schnullerketten, Brotdosen und noch 1.000 mehr Gegenstände vorgeschlagen. Selten werden diese Gegenstände wirklich gebraucht, sind nicht schon doppelt und dreifach vorhanden oder werden als wirklich einzigartige Geschenke wertgeschätzt.
Richtig individuell sind dagegen Geschenke, die Oma und Opa von den eigenen Kindern oder sogar sich selbst über die Jahre aufgehoben haben: richtige Familienerbstücke also.
Beim Schenken solcher alten Gegenstände ist natürlich Umsicht und etwas Fingerspitzengefühl gefragt. Sicherlich freut sich eine junge Mama über einen selbstgestrickten Strampler, den sie zur eigenen Taufe getragen hat – weniger über zwei Kilo ausrangierte Babyklamotten, die die letzten 20 Jahre im Keller lagen. Einige Bücher, die zu Großvaters Zeiten noch völlig normal waren (pädagogische Perlen wie der Struwwelpeter zum Beispiel) wirken heute eher befremdlich. Und zerbrechliche oder wertvolle Dinge wie Schmuck sollten nicht zu früh verschenkt werden, sondern erst, wenn das Kind ein Gefühl für den Wert entwickelt hat und vorsichtig mit dem Geschenk umgehen kann.
Zeitgeschenke
Enkelkinder und Großeltern profitieren wechselseitig von einer engen Bindung. Bindung wird über gemeinsam verbrachte, positiv erlebte Zeit aufgebaut, und so ist das beste Geschenk wahrscheinlich ein Zeitgeschenk. Großeltern können mit kleinen und großen Ausflügen und gemeinsamen Freizeitaktivitäten für tolle Überraschungen sorgen. Wichtig ist auch hier, dass die Eltern angemessen mit einbezogen werden und nichts erzwungen wird.
Geldgeschenke
Geldgeschenke passen wirklich immer. Die Sorge, einfallslos zu wirken, ist unbegründet, denn in Wahrheit wünschen sich sehr viele Eltern Geld für den Nachwuchs, auch wenn nicht alle den Wunsch aussprechen.
Geldgeschenke für die Enkel sollten am besten zweckgebunden sein und in etwas Sinnvolles investiert werden. Demnächst findest du hier auch einen ausführlichen Artikel zum Thema Geldgeschenke für Enkel.