Sieben nachhaltige Gastgeschenke im Winter

Winterzeit ist Partyzeit! Schon im November kommt mit Sankt Martin das erste christliche Fest der Vorweihnachtszeit. Außerdem beginnt im November die Zeit der betrieblichen Weihnachtsfeiern. Im Dezember geht es dann Schlag auf Schlag: Es häufen sich die Einladungen zum Adventskaffee, Nikolausumtrunk, Vorweihnachts-Dinner und so weiter. All das gipfelt in den großen Weihnachtsfeierlichkeiten mit Familie und Freunden, und nur eine Woche später feiern die meisten dann auch noch eine rauschende Silvesterparty.

Viele Gelegenheiten also, zu denen man ein Gastgeschenk gebrauchen könnte.

In dieser Zeit wird aber bereits wahnsinnig viel konsumiert. Allein durch das Geschenkpapier werden in Deutschland alljährlich geschätzte 8.000 Tonnen an Zusatzmüll verursacht. Die vielen gut gemeinten Kleinigkeiten, oft in Folie und Glitzer eingewickelt, werden in der Flut der ganzen Geschenke kaum wahrgenommen.

Mittlerweile gibt es zwar ein reichhaltiges Angebot an Produkten, die damit werben, nachhaltig zu sein – aber auch diese sollte man nicht ganz unkritisch kaufen. Ist zum Beispiel ein „veganer Adventskalender“ mit 24 einzeln verpackten Bio-Produkten wirklich so nachhaltig? Und mal abgesehen davon, wie viele Bio-Tees, Öko-Beautyprodukte und faire Socken braucht der Mensch denn wirklich?

Wir gehen deshalb einen Schritt weiter und stellen sieben einfache Mitbringsel vor, die nicht nur keinen oder kaum Müll hinterlassen – fast alle bringen auch einen unmittelbaren Nutzen für ein soziales oder ökologisches Ziel.

 

Hinweis: In diesem Artikel verlinken wir auf externe Seiten und Produktanbieter, die jeweiligen Inhalte sind nur als Beispiele gedacht. Wir kooperieren nicht mit diesen Anbietern oder erhalten irgendwelche Vorteile, um auf deren Seiten zu verlinken.

 

#1 Statt was zum selber Futtern: Vogelfutter als nachhaltiges Gastgeschenk

Meisen am Futterhäuschen
Vogelfutter als nachhaltiges Mitbringsel

 

Die Idee

Statt Marmeladen, Weinflaschen und Lebkuchen zu schenken: Denk mal an die hungrigen Schnäbel da draußen! Wähle als charmantes Mitbringsel einfach etwas Vogelfutter, Meisenknödel (es gibt sie auch ohne Plastiknetz), mit Futter gefüllte Kokosnusshälften oder Ähnliches.

Ökologischer / sozialer Nutzen

Von der Fütterung profitieren vor allem die Arten, die (noch) nicht gefährdet sind. Vom Aussterben bedrohte Vogelarten retten wir so leider nicht.  In unseren immer aufgeräumteren Landschaften und Gärten tun sich aber auch „Allerweltsarten“ wie Meisen, Finken und Spatzen zunehmend schwer, genügend hochwertiges Futter zu finden. Außerdem: Das Füttern der Vögel im Winter fördert das Naturbewusstsein, zum Beispiel bei Kindern. Und macht vor allem Spaß!

Kosten / Aufwand

Relativ gering. Du solltest aber auf eine hochwertige Futterqualität achten. In billigem Vogelfutter vom Discounter stecken oft nutzlose Füllstoffe. Auf der sicheren Seite bist du mit Produkten, die vom NABU oder anderen Vogelschutzverbänden empfohlen werden.

Für wen geeignet?

Fast jeder dürfte einen Vorgarten, Balkon oder Park in der Nähe haben, wo er ein paar Meisenringe aufhängen kann.

Was beachten?

Beim Wildvögel-Füttern gibt es einiges zu beachten, damit man nicht ungewollt mehr Schaden als Nutzen anrichtet. Das Wichtigste:

  • Keine Plastiknetze und – kordeln: Darin können sich die Vögel lebensgefährlich verfangen
  • Futter sicher aufhängen – vor Katzen, Greifvögeln, spiegelnden Scheiben
  • Hygienetipps befolgen

Ein fünfminütiges Video mit allen Infos gibt es hier.

Wie verpacken?

In gestempelte Butterbrottüten oder etwas altes Seidenpapier wickeln – fertig. Oder du hängst ein paar Meisenringe an einen Tannen- oder Mistelzweig.

 

#2 Schokolade – nicht nur fair sondern biodiversitätsfördernd

Umweltfreundlicher Schokoladenanbau im Regenwald
Biopositiver Anbau von Schokoladenbohnen

 

Die Idee

Schokolade und Weihnachten, das gehört für viele Menschen untrennbar zusammen. Fast 10 Kilo pro Jahr vertilgen wir Deutschen im Schnitt, unser Hunger nach dem schwarzen Gold scheint unersättlich. Deswegen hören wir es nicht gerne, dass die Produktion von Schokolade eine unheimlich dunkle Kehrseite hat. Von Kindersklaverei (Ja, tatsächlich! Bis heute können die großen Lebensmittelkonzerne nicht garantieren, dass ihre Produkte frei von Kinderarbeit hergestellt wurden. Das betrifft die sogenannten Premium-Marken ebenso, wie die Produkte vom Discounter), über die Rodung von Urwald bis hin zu einem exorbitanten Wasserkonsum reicht die Palette an unerfreulichen „Nebenwirkungen“ unseres Schokoladenkonsums.

Da verwundert es nicht, dass es ziemlich schwer ist, wirklich ökopositive Produkte zu finden – und dass diese dann um ein Vielfaches teurer sind als die „normale“ Schokolade im Supermarkt-Regal.

Andererseits geht’s hier ja um Geschenke – und die meisten Menschen dürften sich sehr freuen, wenn sie etwas bekommen, das sie sich selbst eher nicht geleistet hätten.

Peru Puro zum Beispiel ist eine Schokolade, die nicht nur nach sehr hohen Standards produziert wird, sondern auch „biodiversitätspositiv“ wirkt – indem sie aktiv zum Schutz des Regenwalds in Südamerika beiträgt. Denn statt Urwald zu roden, um Kakaoplantagen zu errichten, pflanzen die Bauern für dieses Projekt neue Wälder auf ausgelaugten Böden. In diesen artenreichen Agroforsten können die Kakaopflanzen dann ohne Pestizide und Dünger heranwachsen.

Ökologischer / sozialer Nutzen

Bei Projekten wie dem oben vorgestellten geht der ökologische mit dem sozialen Nutzen immer Hand in Hand. Denn diese Projekte beruhen darauf, den Menschen vor Ort so attraktive Preise für die Rohstoffe zu zahlen, dass sich ihr Einsatz für eine naturschonende Landnutzung rentiert.

Kosten / Aufwand

Wie gesagt, die Kosten sind höher als beim „konventionell hergestellten“ Produkt. Das ist allerdings der „wahre Preis“, der für eine wirklich faire und nachhaltige Produktion anfällt. Wenn wir Schokolade für wenige Euro das Kilo kaufen, bezahlt ein anderer den wahren Preis – und zwar die Menschen in den Herstellerländern, die ausgebeutet werden und die Tiere, deren Lebensräume zerstört werden. Und in einer globalisierten Welt trifft der Schaden zu guter Letzt auch wieder uns Alle.

Für wen geeignet?

Fast jeder dürfte gerne edle Schokolade essen.

Was beachten?

Mit all den Nachhaltigkeitssiegeln und -initiativen wird es auf dem Schokoladenmarkt schnell unübersichtlich. Auch bei Fairtrade- und Bio-Produkten bleiben oft Fragen offen. Wirklich nachhaltige Schokolade und Massenproduktion, das scheint sich nicht gut zu vertragen. Im Zweifel also gilt auch hier die alte Nachhaltigkeitsregel: weniger ist mehr.

Wie verpacken?

Nicht nötig – ist ja bereits verpackt.

 

#3 Im Winter an den Frühling denken: Blumenzwiebeln

Zwiebeln von insektenfreundlichen Frühblühern
Zwiebeln von pollenreichen Frühlingsblumen

 

Die Idee

Jetzt im Winter schlummern die Insekten in ihren Schlupfwinkeln, aber schon in wenigen Monaten werden sie wieder unterwegs sein und nach Nahrung suchen. Bringe deinem Gastgeber ein paar Frühblüherzwiebeln mit, und steckt sie einfach sofort in den Vorgarten oder einen Blumenkasten auf dem Balkon. So habt ihr schon die erste gute Tat für das neue Jahr abgehakt! Zwiebelblumen kommen, wenn man sie in Ruhe lässt, jedes Jahr wieder und vermehren sich von selbst, dein Geschenk ist also mit etwas Glück fast für die Ewigkeit 😊

Ökologischer / sozialer Nutzen

Was für dramatische Ausmaße das Insektensterben mittlerweile angenommen hat, weißt du wahrscheinlich schon. Die Ursachen sind vielfältig, aber eine ist, dass das Nahrungsangebot für die Bestäuber einfach immer knapper wird. Du leistest also tatsächlich einen wichtigen Beitrag für den Artenerhalt, wenn du Futterpflanzen setzt.

Kosten / Aufwand

Überschaubar. Blumenzwiebeln gibt es in der Gärtnerei für wenige Euro, sie können fast überall gesetzt werden. Wenn ihr keine Pflanzkelle habt, tut es sogar ein Löffel.

Für wen geeignet?

Für alle. Wer mag keine Blumen?

Was beachten?

Bis weit in den November oder sogar noch später (so lange der Boden nicht gefroren ist) könnt ihr die Zwiebeln einpflanzen.

Nimm auf alle Fälle nektar– bzw. pollenreiche Sorten, damit die Insekten davon was haben. Das sind bei den Frühblühern zum Beispiel: Winterling, Wildkrokus, Schneeglöckchen, Blausternchen, Märzenbecher, Traubenhyazinthe.

Schön, aber für Bienen und Hummeln leider nutzlos sind unter anderem Tulpen.

Wie verpacken?

Luftig und trocken – am besten in ein wenig trockenes Zeitungspapier wickeln, kleine Schleife drum und fertig.

 

#4 Zu Sylvester: Guten Vorsatz verschenken

Sylvester mit Wunderkerze
Statt Dingen guten Vorsatz verschenken

 

Die Idee

Viele fassen zu Silvester gute Vorsätze, die sie spätestens im Februar entnervt wieder aufgeben. Schenke deinen Freunden doch zur Abwechslung mal einen guten Vorsatz inklusive Umsetzungsplan. Einen, der garantiert eingehalten wird, weil du dafür sorgst! Schenke einen Gutschein zum gemeinsamen Müllsammeln, In-der-Suppenküche-helfen oder was dir sonst an Naturschutz- oder Charity-Aktion gefällt. Im Vordergrund steht hier die gemeinsam verbrachte Zeit. Wer Inspiration braucht: Die Initiative Zeit statt Zeug hat Vorschläge für gemeinsame Aktivitäten, es sind auch einige gemeinnützige Aktivitäten dabei.

Ökologischer / sozialer Nutzen

Bestimmt sich aus der von dir gewählten Aktivität. Du kannst dich eher aufs Soziale konzentrieren, den Naturschutz oder ein anderes Anliegen, das euch am Herzen liegt.

Kosten / Aufwand

Mit sehr geringen bis 0 Kosten umsetzbar.

Für wen geeignet?

Für alle, die bereit sind, ein paar Stunden der eigenen Zeit zu investieren.

Was beachten?

Die Gefahr bei Gutscheinen ist immer, dass sie ungenutzt in der Schublade verstauben. Macht deswegen gleich an Silvester einen konkreten Termin aus und schreibt ihn euch in die Kalender.

Wie verpacken?

Selbstgeschriebener Gutschein, ganz minimalistisch oder aufwendig gebastelt je nach Talent, Lust und Zeit. Oder als Kurzfilm auf dem Handy.

 

#5 Statt Gastgeber/in beschenken: Jemand anderen bedenken

Kleingeld als Spende
Spende als nachhaltiges Geschenk

 

Die Idee

Viele soziale und ökologische Projekte könnten ohne Spenden von Privatpersonen nicht existieren. Zum Jahresende ist ein guter Zeitpunkt, seine Finanzen zu überprüfen und zu entscheiden, wie viel man wem spenden kann und möchte. Aber die Zeit ist schon so voll mit anderen Dingen, so dass die Spendenplanung oft zu kurz kommt. Nimm deinem/r Gastgeber/in doch einen Teil der Arbeit ab und spende schon Mal einen Betrag in seinem / ihrem Namen. Viele Projekte haben einfache Lösungen für „Spenden als Geschenk“ entwickelt, so wie zum Beispiel hier bei Oxfam.

Ökologischer / sozialer Nutzen

Du kannst bewusst ein Anliegen wählen, was dem / der Beschenkten besonders am Herzen liegt, die Auswahl an guten Zwecken, die man unterstützen kann, ist schier endlos.

Kosten / Aufwand

Man kann schon kleinste Beträge spenden, und der Zeitaufwand beträgt wenige Minuten. Spenden kannst du außerdem sogar von deiner Steuer absetzen.

Für wen geeignet?

Für Menschen mit sehr wenig Zeit.

Was beachten?

Ganz wichtig ist, dass deine Spende an eine vertrauenswürdige und transparente Organisation oder Verein geht. Anhaltspunkte, um seriöse Spendenempfänger zu erkennen, sind hier beschrieben.

Wie verpacken?

Einfach die Spendenbescheinigung mit einer netten Karte überreichen.

 

#6 Statt Blumenstrauß: Barbarazweig

Blühender Apfelbaumzweig
Der Barbarazweig blüht mitten im Winter

 

Die Idee

Du bist am oder um den 4. Dezember eingeladen? Dann hole doch diese schöne, uralte Tradition aus der Mottenkiste und schenke statt Blumenstrauß oder Weihnachtsstern im Topf einen Barbarazweig. Der Brauch geht auf die Legende der Heiligen Barbara zurück. An ihrem Namenstag, dem 4. Dezember, schnitten die Bauern früher einen Zweig vom Obstbaum und stellten ihn in eine Vase in die warme Stube. Genau an Weihnachten sollen sich dann die Knospen öffnen.

Ökologischer / sozialer Nutzen

Ehrlich gesagt kein besonderer – aber es ist ein sehr einfacher und schöner Brauch, und immerhin musst du so keine Topfpflanzen oder Schnittblumen kaufen, die oftmals schwer mit Pestiziden belastet sind.

Kosten / Aufwand

Praktisch null.

Für wen geeignet?

Für Minimalisten mit einem Auge für das Einfache.

Was beachten?

Traditionell werden Kirschzweige genommen, aber auch andere Obstbäume sind geeignet. Wer es ganz genau lesen will, findet hier alles zum Barbarazweig.

Wie verpacken?

Das Beste – dieses Mitbringsel muss nicht Mal verpackt werden. Bei Bedarf eine große Schleife drumbinden.

 

#7 Statt konsumieren: Investieren

Regenbogen als Symbol für eine gute Zukunft
In eine gute Zukunft investieren

 

Die Idee

Die Idee ist unser Baby und heißt Zukunft Schenken 😊

Wir haben die Möglichkeit geschaffen, schnell und online einen Beitrag zu einem ausgesuchten, nachhaltigen Investmentfonds zu schenken. So wollen wir mehr Geld in die Finanzierung von nachhaltigen Wirtschaftsaktivitäten lenken, und weniger in die Produktion von Konsumgütern, denn davon gibt es auf der Welt schon genug. Nach dem Motto „Zukunft statt Zeug!“.

Ökologischer / sozialer Nutzen

Die Umwelt wird geschont und Ressourcen gespart, wenn nicht noch mehr Zeug produziert wird. Die Gelder werden in Unternehmen investiert, die nachhaltige Geschäftsmodelle vorantreiben. Außerdem geht Investieren schon mit ganz kleinen Beträgen – Vermögensaufbau für Alle!

Kosten / Aufwand

Klein. Schon ab 5 Euro und mit wenigen Klicks kannst du ganz einfach „Zukunft schenken“.

Für wen geeignet?

Für alle, die schon genug Zeug haben und am besten nachhaltig investieren wollen.

Was beachten?

Wie es genau funktioniert liest du hier.

Wie verpacken?

Dieses Geschenk kommt wunderbar ohne Verpackung aus. Schreibe einfach einen Gutschein.